



Wo steht im Frankenwald die Rialto Brücke und warum ist die fränkische Linie nicht nur ein Adelsgeschlecht?
Kommt mit mir auf eine Wanderung in den Landkreis Kronach im Frankenwald. Auf unserer Route finden wir die Antworten.
Wir starten mit der Wanderung am Ortsausgang Fischbach in Richtung Seibelsdorf. Dort findet man einen kleinen Wanderparkplatz der am frühen Morgen noch leer sein sollte. Hier starten wir auf dem Fischbacher Weinberg-Weg KC 51. Diesem können wir als ganze Runde folgen, oder wem es zu kurz ist, der wechselt zwischendurch dann auf den Vogtendorfer Weg KC 62. Die ersten 1,5 km geht es über wunderschöne schmale Waldpfade. Gerade im Herbst sieht man hier hinter fast jedem Baum die unterschiedlichsten Pilzsorten. Viele Arten davon sollten wir aber nicht sammeln. Gerade für Hobbyfotografen bieten sich hier aber einmalige Motive für die Kamera. Bevor es über einen Feldweg hinab nach Wötzelsdorf geht, können wir schon den ersten Ausblick in das Fischbachtal genießen. Von oben schauen wir auf den Ort Wötzelsdorf, in welchen wir gleich hinab steigen werden. Im Dorf selber entspringt der Fischbach, welchem wir eine kleine Weile folgen werden bevor er kurz hinter Vogtendorf in die Rodach mündet. Wenn wir die große Runde gehen, werden wir Ihm noch einmal begegnen.
Jetzt begleiten wir Ihn aber erst einmal ein kleines Stück durch einen kleinen schmalen Auwald. Vom plätschern begleitet folgen wir dem Pfad bis zur ersten Rialtobrücke. Diese wurde vermutlich wegen Ihrem Aussehen in Anlehnung an die berühmte große Schwester in Venedig so benannt. Dem Weg folgend sehen wir eine zweite kleinere Brücke. Diese ist leider sehr zugewuchert und scheint keinen Zweck mehr zu erfüllen. Schön anzusehen ist Sie aber trotzdem allemal. Wir folgen weiter dem zauberhaften Pfad bis nach Tauschendorf. Dieser kleine Weiler bildet mit Fischbach eine geschlossene Siedlung.
Vorbei am Freizeitpark können wir uns jetzt Gedanken über den weiteren Weg machen. Für die kurze Runde bleiben wir auf dem Weinberg-Weg und für die längere Runde wechseln wir hier auf den Vogtendorfer-Weg. Auch dieser hat noch das ein oder andere Highlight für uns parat.
Da uns 7km doch etwas kurz sind, biegen wir an der Pfarrkirche St. Jakobus links ab und folgen dem Wanderweg durch den Ort bis zum naheliegenden Gemeindewald. Hier geht es über breite Waldwege wieder mitten durch ein Pilzgebiet. In allen Farben und Formen stehen Sie hier teilweise direkt am Weg. Wer auf dem kleinen Roten Bühl eine Rast einlegen möchte, kann sich hier die Zutaten für seine Pilzsuppe direkt mitnehmen. Von der kleinen Bank hat man den nächsten schönen Ausblick auf den Ort Wüstbuch, welcher direkt vor dem großen Roten Bühl liegt. Gerade bei Nebel bietet sich einem hier ein wundervoller magischer Blick ins Tal. Frisch gestärkt geht es jetzt abwärts ins idyllisch gelegene Stübental. Dem kleinen Stübengraben folgend gelangen wir über ruhige Wege zur Waldschenke Stübental. Wer noch keine Pause eingelegt hat, kann hier bei Kilometer 8,5 einkehren und sich stärken.
Am kleinen Weiler Stüben vorbei, geht es langsam aus dem Wald heraus und weiter über Felder bis nach Vogtendorf. Das Dorf selber liegt an einer alten Heeresstraße. Diese Straßen verbanden einst die großen Handelszentren wie z.B. Nürnberg – Dresden oder Nürnberg – Leipzig. Bevor wir ein Stück auf dieser alten Handelsstraße laufen, geht es noch einmal über den Fischbach. Ihr erinnert Euch? Das war der kleine Bach der uns ziemlich an Anfang ein kleines Stück begleitet hat. Mach es gut kleiner Bach und Grüße die Nordsee von mir auf deinem weiten Weg über die Rodach, den Main und den Rhein.
Jetzt geht es aber weiter. Wir folgen der alten Handelsstraße ein kleines Stück und treffen oberhalb des Ortes auf den Wanderweg „Fränkische Linie“. Die Fränkische Linie bezeichnet hier aber kein Adelsgeschlecht sondern eine geologische Störung. Bei der Bildung der Alpen wurde das nordostbayrische Gebirge auf die vorgelagerten Gesteine aufgeschoben. Die dadurch entstandene Erhebung zieht sich von Kronach bis nach Weiden. Auf dem Wanderweg „Fränkische Linie“ kann diese Erhebung auf einer Länge von ca. 28 km auch erwandert werden.
Wir folgen den Letzten Kilometern unserer Runde diesem Weg und kommen dabei über den Weinberg. Wir wandern die gleichen romantischen Waldpfade wie zu Beginn unserer Wanderung. Die Umgebung erinnert nicht mehr an den alten Namen „Weinbau“. Aber gerade diese alten Flurnamen geben einen Einblick in die Lebensweise unserer Vorfahren. Seit die Sommer heißer und die Winter kälter wurden, wird hier kein Wein mehr angebaut. Daran erinnert nur noch der Name. Auf den letzten Blicken werfen wir dabei einen letzten Blick hinab in das Fischbachtal und bekommen eine kleine Ahnung davon was hier die Weinbauern früher für eine Aussicht hatten während Sie Ihr Tagwerk verrichteten.
Kleine Zusammenfassung:
Gesamtlänge: ca. 14km, einzeln: Fischbacher Weinbergweg (KC51): ca. 6km (einzeln 7km), Vogtendorfer Weg (KC62): ca. 8km (einzeln ca9,5km)
Höhenmeter: 310m
Beschilderung: grünes KC51 auf weißem Grund, grünes KC62 auf weißem Grund
Highlights: ruhige schmale Waldwege, Rialtobrücke, Trail am Fischbach, Aussicht auf Wüstbuch, Stübental mit Stübengraben, Fränkische Linie, Weinberge mit Aussicht ins Fischbachtal
Die Runde zum nach wandern gibt es auf meinem Komoot Profil.