Geboren im Winter 1978 war mir am Anfang so gar nicht nach laufen zu Mute. Daher ließ ich mich am Anfang lieber durch die Gegend schieben oder tragen. Die ersten Versuche kamen zögernd auf allen Vieren. Aber auch das sah noch nicht so ganz nach einer Art der Fortbewegung aus. So richtig ging es dann erst los als der Gleichgewichtssinn komplett ausgeprägt war. Und von da an gab es für mich kein Halten mehr.
Ich denke an die Geschichten die meine Eltern bei jeder Gelegenheit erzählten. Wenn man mich nicht fest hielt rannte ich sogar in Richtung tiefes Wasser. Beim Wandern in der sächsischen Schweiz gab es für mich kein halten. Da rannte ich die Wanderwege teilweise rauf und runter. Ein Drama muss wohl auch immer die Rückfahrt gewesen sein. Während der Rest der Familie auf den Bus wartete, gab es von meiner Seite aus Proteste. Ich wollte lieber zurück laufen als mit dem Bus zu fahren. Aber irgendwann musste ich mich dann wohl dem Willen der Familie beugen.
Mein Schulweg wurde auch täglich zu Fuß zurück gelegt und nach der Schule war ich regelmäßig im Wald anzutreffen.
Noch während der letzten Schuljahre und danach kam die Fortbewegung zu Fuß immer mehr aus der Mode bei mir. Fahrrad, Moped und Auto ersetzten immer mehr die Füße.
Nach einem Umzug in die Großstadt und einer Zeit ohne Auto wurden die Wege aber auch nicht länger. Es ging maximal bis zur nächsten Bahnstation.
Wieder entdeckt habe ich das Laufen bzw. Wandern dann erst nach meinem Umzug 2015 ins Coburger Land. Am Anfang etwas zögernd ging es immer die gleiche Runde um einen See vor meiner Haustür. Irgendwann ging es dann durch Geocaching und Mountainbike immer weiter von der Haustür weg.
Da man aber beim Geocachen mit Kamera und Mountainbike genauso schnell ist wie zu Fuß, fing ich wieder unregelmäßig an größere Runden zu laufen.
Ein kleiner Facebookbeitrag 2021 brachte mich dann dazu wöchentlich zu wandern. Beim Frankenwaldwandermarathon Spezial sollten 42 Kilometer in 3 Tagen gewandert werden. Also ging es los. Ohne besondere Ausrüstung schaffte ich es die Kilometervorgabe zu übertreffen. Mit der gleichen Ausrüstung (normale Schuhe und Socken) ging es dann auf einen virtuellen Mammutmarsch. Der wurde auf Grund der mangelhaften Ausrüstung zur Tortur. Ich lief mir mehrere Blasen am Fuß. Schnell merkte ich wie wichtig gute Ausrüstung ist.
Gut ausgestattet ging es auf einen zweiten virtuellen Marsch. Diesmal stoppte mich eine Unaufmerksamkeit und ich verletzte mich am Gelenk.
Nach ein paar Wochen ging es wieder los. Jeden freien Tag war ich auf den Wanderwegen der Umgebung anzutreffen. So absolvierte ich dann 2021 auch meinen ersten Wandermarathon.
Stolz wie Bolle meldete ich mich dann auch gleich für den nächsten an. Im Frühjahr 2022 bremsten mich aber drei kurz aufeinander folgende Gichtanfälle aus. Der letzte genau 3 Wochen vor der Veranstaltung. So stellte ich meine komplette Ernährung um und schaffte es angeschlagen auch den zweiten Wandermarathon zu bewältigen.
Seit dem geht es bis jetzt schmerzfrei für mich weiter. Das große Ziel, der FrankenwaldSteig rückt damit immer näher.
Bisherige Meilensteine:
Frankenwaldwandermarathon Spezial: 42km
Mammutmarsch Around the World: 50km
Mammutmarsch Aktion Mammutherz: 55km
Frankenwaldwanderamarthon 2021 – Kronach: 42km
Frankenwaldwandermarathon 2022 – Geroldsgrün: 42km
Neue Presse Firmenlauf virtuell 2021: 445,95km (1.10.2021 – 30.11.2021)
Gesamt 2021: 1416km, 27590 Hm
Gesamt 2022: 1386km, 29500 HM