WANDERAUGENBLICK

NATUR, WANDERN, AUGENBLICKE

Hallo und guten Morgen.

Wer spät ins Bett geht steht spät auch wieder auf. So oder so ähnlich könnte ein altes japanisches Sprichwort lauten.

Also ging es heute auch etwas später los. Starten sollte der heutige Wandertag im Bierdorf Weißenbrunn bei Kronach. Dort gibt es eine reichliche Anzahl an Wanderwegen. Gegen 10:45 Uhr wurde auf dem Parkplatz der Volksbank geparkt und die Wandertafel studiert. Eine grobe Richtung gab es vorher schon.

Es sollte auf dem FrankenwaldSteig los gehen. Über Wötzelsdorf, Gössersdorf und Kirchleus dann auf die Kirchleuser Knock. Von da sollte es dann auf dem Frankenweg zurück gehen nach Weißenbrunn. Also wurde mal wieder der Rucksack geschnürt und die Schuhe gewechselt.

Punkt 11.00 Uhr ging es los. Der Anfang ist bei jeder Wanderung gleich. Die ersten Meter legt man neben bzw. fast auf der Bundesstraße zurück. Am Jungfer-Kättl Brunnen vorbei hatte ich wohl nur die Ortsansässige Brauerei im Kopf. So lief ich prompt mal wieder am Wanderweg vorbei und auf die Brauerei zu. Ein energisches „Bitte wenden“ wies mich dann auf meinen Fehler hin. So ging es ein paar Meter zurück und dann in den richtigen Weg hinein.

Die ersten 2 Kilometer hatten es dann auch in sich. Mit bis zu 19% Steigung ging es gnadenlos bergauf. Ich wusste was mich da erwartet. Den Weg bin ich im letzten Jahr bergab gelaufen. Selbst das letzte Reh welches um die Zeit noch in der Nähe war, hätte ich mit meinem Schnaufen verjagt. 🙃 Aber trotzdem ist der Weg an sich schön. Schmale Pfade und alte Hohlwege bieten reichlich Abwechslung. Wenn nur dieser Endlose Anstieg nicht wäre. 😉

Aber irgendwann ist man immer oben.

Nach etwas über 2km erreicht man eine Art Hochplateau. Ab hier läuft man dann mehr auf Feldwegen dem Ort Wötzelsdorf entgegen. Die Aussicht belohnt hier oben den schweren Aufstieg. Man schaut von oben auf die kleinen Dörfer im Tal und auf die markante Radspitze. Dieser Ausblick sollte mich fast die ganze Tour begleiten. Langsam geht es weiter bergab nach Wötzelsdorf. Wie man immer schon an der Aussicht von oben erkennt, geht es danach aber wieder bergauf.

Das Dorf hat man schnell durchlaufen. So geht es auf der anderen Seite auch wieder bergauf. Aber diesmal nicht so lang. Nach ca. 5km kommt man an den Aussichtspunkt Wötzelsdorf. Hier lädt eine Sitzgruppe zum rasten ein. So gab es hier für mich auch die verdiente Brotzeit. Der Ausblick hier oben lässt einen die Zeit vergessen. So ging es erst nach 50 Minuten für mich weiter. Weiter begleitet von der Aussicht ging es jetzt über Felder und Wiesen nach Gössersdorf.

Hier zitiere ich einmal kurz Wikipedia:“Das Kirchdorf liegt in einem Talkessel, der ringsum von Erhebungen umgeben ist“. Also hieß es wieder bergab und anschließend wieder hoch. Naja, irgendwie muss ich ja auf die Höhenmeter kommen. 🙃 In dem kleinen Dorf habe ich mich dann glatt ein zweites mal verlaufen. Das kommt davon wenn man zu viel träumt. Aber das bekannte „Bitte wenden“ weckte mich auf. Ab hier geht es wieder bergauf. Ich bin den Weißenbrunner Panoramaweg gelaufen, empfehle aber jedem ab hier auf dem FrankenwaldSteig zu bleiben und lieber einen kleinen Umweg zu gehen. Die Aussicht ist wunderschön, aber der Asphaltweg bis Kirchleus ist anstrengend zu laufen. Gerade bei warmen Wetter hat man hier auch die Wärme vom Weg.

Kurz vor Kirchleus. betritt man dann auch den Landkreis Kulmbach. Oberhalb der Gemeinde gab es eine kleine Rastbank welche nur wenige Meter Umweg ausmachte. So gab es hier schnell eine Trinkpause und es ging über Asphalt weiter ins Tal. Vom Schloss Kirchleus ist im vorüber gehen nicht viel zu sehen. Dafür ist die Pfarrkirche St. Maria Magdalena, welche man schon von weitem sieht umso imposanter. Nach etwas über 13 km, nachdem man hinter Kirchleus endlich den Asphalt verlässt kommt man auf die Kirchleuser Knock. Das Wort Knock beudeutet soviel wie „Hügel“ und stammt vom keltischen Wort „cnoc“ ab. Hier oben hat man den letzten Anstieg geschafft und es geht auf den letzten Kilometern fast nur noch bergab. Von hier aus hat man einen wundervollen Ausblick ins Kulmbacher Land und auf die Fränkische Linie.

Bergab trifft man nach wenigen 100 Metern auf den Frankenweg. Hier kann man direkt wieder zurück in Richtung Kronach/Weißenbrunn laufen oder man läuft noch einen kleinen Umweg von 700m bis zum Samelstein. Hierbei handelt es sich um einen kleinen Monolithen der erstmals im 16. Jhd. erwähnt wurde. Bis heute weiß man nichts genaues über seinen ursprünglichen Zweck.

Für mich ging es ab hier nach einer Trinkpause auf den ca. 5km langen Rückweg. Der Frankenweg führt hier etwas unspektakulär über Felder und Wälder an Steinbrüchen vorbei. Man lässt die Kirchleuser Platte hinter sich und läuft kurz vor dem Steinbruch Kirchleus wieder in die dichten Wälder des Frankenwaldes. Auf immer schmaler werdenden Waldwegen läuft man in absoluter Ruhe in Richtung Startpunkt zurück. Oben am Geiersberg kann man einen letzten Ausblick geniessen, bevor es endgültig wieder hinab geht ins Tal des Leßbachs nach Weißenbrunn.

Punkt 17.00 Uhr stehe ich so wieder am Ausgangspunkt der Wanderung mit einem letzten Blick auf den „Großer Roter Bühl“, welcher mich am Anfang soviel Kraft gekostet hat. Knappe 21 Kilometer und 550 Höhenmeterspäter ist dieser Aufstieg aber längst vergessen. 🙃